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Übungsleiterfortbildung „Sturzprävention“

Insgesamt 18 ÜbungsleiterInnen der Reutlinger Sportvereine, des Deutschen Roten Kreuzes, des Treffpunkts für Ältere, vom Haus der Familie sowie von den verschiedenen Kirchengemeinden waren der Einladung gefolgt und wurden vom Referententeam bestehend aus der Physiotherapeutin und Projektmitarbeiterin Michaela Küpper und der Sportwissenschaftlerin Karin Stranzinger begrüßt.

Die Theorie

Die Teilnehmer erwartete ein bunter Mix aus Theorie und Praxis. In der Einführung gab Kilian Rapp, Oberarzt an der Klinik für Geriatrische Rehabilitation, am Freitagnachmittag einen Überblick über körperliche Veränderungen im Alter und die Bedeutung der Sturzprävention. Studien zeigen, dass jeder Dritte über 65 Jahre mindestens einmal im Jahr stürzt. Fast jeder zehnte Sturz bringt einen Knochenbruch mit sich. „Dass Stürze doch so viele ältere Menschen betreffen, hätte ich nicht gedacht“, so eine Teilnehmerin.

Die Praxis

Nach der theoretischen erhielten die Teilnehmer in einer „Beispielstunde“ einen Eindruck, wie ein effektives Sturzpräventionstraining aussehen kann. „Das körperliche Training ist das wirksamste Mittel, das wir zur Sturzprävention für selbständig lebende Senioren zur Verfügung haben“, appelliert Michaela Küpper. Ein regelmäßiges Trainingsprogramm mit einem anspruchsvollem Gleichgewichtstraining und progressiv gesteigertem Krafttraining kann das Sturzrisiko um bis zu 40 Prozent reduzieren.

So ging es in den nächsten zwei Tagen vor allem um das Training von Kraft und Gleichgewicht, aber auch darum, wie man die Dual-Task-Fähigkeit trainieren kann, also die Fähigkeit zwei Dinge, wie Treppengehen und sich dabei zu unterhalten, gleichzeitig zu tun. Munter diskutiert wurde zudem darüber, wie mehr ältere Menschen zum Training motiviert werden können oder wie ein Hausaufgabenprogramm nachhaltig eingeführt werden kann.

Am Sonntag zeigten die Teilnehmer dann mit in Gruppen ausgearbeiteten Modellstunden, was sie gelernt hatten. „Hierbei lernen auch wir immer tolle neue Übungen für unsere eigenen Seniorengruppen und Fortbildungen kennen“, verriet Karin Stranzinger. Bei den Modellstunden zeigte sich auch, dass ein Bewegungsprogramm in der Gruppe neben den vielen positiven Wirkungen auf die Gesundheit vor allem auch Spaß macht.

Der Austausch

Sowohl die Teilnehmer als auch das Projektteam zogen am Ende des Fortbildungswochenendes eine sehr positive Bilanz. Neben vielen neuen Ideen für die Arbeit in den Seniorengruppen wurde vor allem der Austausch unter den Übungsleitern als sehr hilfreich empfunden. Es wurden Empfehlungen für „seniorentaugliche“ Musikstücke ausgetauscht, über die Anschaffung gemeinsamer Materialien nachgedacht und Pläne für neue Gruppen geschmiedet. „Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt blieben und uns vielleicht ab und zu für einen Fortbildungsnachmittag treffen könnten“, so das Fazit einer Teilnehmerin. „Schritt halten“ wird diesen Wunsch aufgreifen und versuchen, die Netzwerkbildung der Übungsleiter von Seniorengruppen weiter zu unterstützen.

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