Aktionstag Bewegung im Alter
Rege Teilnahme am Aktionstag
Das Projekt Schritt halten – aktiv älter werden in Reutlingen und die Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Sportvereine (ARS) haben Vereine, Organisationen und Gruppen eingeladen, sich und ihre Angebote für Senioren der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Resonanz auf die Einladung zu diesem Tag war groß, so dass ein buntes und vielfältiges Programm zusammengestellt werden konnte.
Bei den Mitmachangeboten kann unverbindlich zugeschaut und ausprobiert werden: Wer sich für fernöstliche Bewegungsformen interessiert, kann verschiedene Yoga-Angebote testen oder an den Tai Chi- oder QiGong-Gruppen unter freiem Himmel teilnehmen. Es werden einfache internationale Folkloretänze eingeübt, beim Zumba zu lateinamerikanischen Rhythmen getanzt oder bei „Drums Alive“ Pezzibälle zu Trommeln umfunktioniert. Bei den Mitmachangeboten „Karate“ oder „Taekwon-Do“ kann man sehen, dass auch traditionelle Kampfsportarten in angepasster Form für Senioren ein hervorragendes Gesundheitstraining darstellen und zudem auch viel Spaß machen. „Schon als wir Bewegungsangebote für ältere Menschen, die in Reutlingen angeboten werden, für unsere Webseite gesammelt haben, konnten wir feststellen, dass ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung steht“, konstatiert Kilian Rapp, Projektleiter von Schritt halten.
Bewegung auch für gebrechliche Menschen
Viele Angebote richten sich allerdings eher an rüstige Personen. Doch auch für Senioren mit chronischen Erkrankungen, die in ihrer Belastbarkeit oder Bewegungsfunktion eingeschränkt sind, hat der Aktionstag etwas zu bieten: es gibt spezielle Gruppen, zum Beispiel für Parkinsonerkrankte oder Personen mit Diabetes oder Demenz. Außerdem werden spezielle Rehasportgruppen vorgestellt, wie beispielsweise für Menschen mit Hüft- oder Kniebeschwerden, Atemwegserkrankungen oder Osteoporose. Rehasport kann vom Arzt verordnet werden und wird dann von der Krankenkasse finanziert. Ähnlich wie das in Reutlingen von AOK und Bosch BKK finanzierte Otago-Trainingsprogramm, das sich an gebrechliche Personen richtet. „Uns ist es wichtig zu zeigen, dass sich auch diese Personen in angepasster Form bewegen und sehr von den Bewegungsgruppen profitieren können", so Rapp.
Johanna Quaas, die älteste Turnerin, kommt nach Reutlingen
Neben den Mitmachangeboten wird es Infostände, Vorträge und Vorführungen geben. Bei der Ergotherapieschule können Senioren ihre Fitness testen. Die Senioren-Stepptanzgruppe um Hazelle Kurig wird bei der Begrüßung für Kurzweil sorgen. Lars Schwickert vom Robert-Bosch-Krankenhaus wird zeigen, wie sich Senioren mit modernen Computerspielen fit halten können. Bei all den aktiven Angeboten gibt es natürlich auch die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen zu entspannen.
Ganz besonders freuen wir uns über die Teilnahme von Johanna Quaas aus Halle, die als die älteste aktive Turnerin der Welt ins Guiness Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Die heute 87-Jährige ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass Turnen und Sport das beste Mittel gegen das Altern sind. Die ehemalige Turntrainerin und Hochschullehrerin aus Halle trainierte schon Olympia-Teilnehmer und wurde selbst elfmal in Folge Deutsche Senioren-Turnmeisterin. Wer sich vorab schon mal ein Bild von dem beeindruckenden Können von Frau Quaas machen möchte, kann sich hier ein Video ansehen, das sie 2010 am Barren zeigt.
Schritt halten als „Strippenzieher“
Veranstalter des Aktionstages sind das Projekt Schritt halten und die Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Sportvereine, und auch die Volkshochschule Reutlingen, das Deutsche Rote Kreuz und die TSG Reutlingen sind bei der Organisation maßgeblich beteiligt. Die Stiftung "Dienst am älteren Menschen" der Kreissparkasse Reutlingen fördert den Aktionstag. Ermöglicht wird ein solcher Tag jedoch nur durch die gute Zusammenarbeit und Vernetzung der vielen Reutlinger Vereine, Institutionen und auch privaten Gruppierungen. Gemeinsam zeigen sie an diesem Tag, dass ältere Menschen bei ihnen in Bewegung kommen und in den Gruppen willkommen sind.
Das Projekt Schritt halten endet in diesem Sommer. Der Aktionstag führt die zentrale Rolle und den Inhalt des Projektes vor Augen. „Wir gehen davon aus, dass unsere vielfältigen Aktivitäten vielen Reutlingern klar gemacht haben, dass Bewegung im Alter sinnvoll ist und Lebensqualität vermittelt“, sagt Kilian Rapp. Bestehende Strukturen und Angebote, die die sichere Bewegung älterer Menschen fördern, werden genutzt und wenn nötig gestärkt. Erfolgreiche Prävention setzt dieses Bewusstsein in der Öffentlichkeit voraus.
Deshalb laden Sie die Reutlinger Vereine, Verbände und Organisationen herzlich ein, sich beim Aktionstag über die Möglichkeiten für Senioren aktiv zu bleiben zu informieren, hineinzuschnuppern und vielleicht auch das ein oder andere Angebot auszuprobieren.