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Karate für „die Erfahrenen“

Fit, schlau und glücklich – mit Karate

In der Studie an der Universität Regensburg wurden Senioren im Alter zwischen 67 und 93 Jahren in verschiedene Trainingsgruppen eingeteilt: Neben einer Gruppe, die seniorengerecht Karate trainierte, absolvierten die anderen Gruppen entweder ein rein kognitives Training oder ein rein motorisches Training. Verglichen wurden die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe, die überhaupt nicht trainierten. Vor und nach dem Training wurden Fitness und Gedächtnisleistungen getestet und Fragebögen zur emotionalen Befindlichkeit erhoben. Die Forscher konnten nachweisen, dass die Teilnehmer der Karate-Gruppe weniger mit Depressionen zu kämpfen hatten und ihre Merkfähigkeit verbessern konnten. Auch in anderen Studien konnte gezeigt werden, dass Karate die körperliche und geistige Fitness von Senioren verbesserte und sogar das Risiko zu stürzen gesenkt wurde.

Das kann auch Hermann Junger aus Reutlingen bestätigen. Mit 61 Jahren hat er mit dem Karatetraining begonnen und fühlt sich seitdem fitter denn eh und je. "Beim Training werden nahezu alle Muskeln im Körper beansprucht,  von der Zehenspitze bis zur Haarwurzel“, berichtet der heute 65-Jährige. Zudem stärke Karate auch das Selbstbewusstsein erheblich. Jeden Mittwoch trainiert Herr Junger ab 10 Uhr eine gute Stunde gemeinsam mit einer Gruppe von Älteren im Karatestudio Dan in Reutlingen. Trainiert werden die „Jukuren“, was auf Japanisch „die Erfahrenen“ bedeutet, von Daniele Chiumento. Er ist im Karatesport kein unbeschriebenes Blatt: Für die deutsche und italienische Nationalmannschaft konnte er mehrere nationale und internationale Titel erwerben.

Gedächtnis aufbauen, nicht Ziegelsteine zertrümmern

Ziegelsteine werden bei den Jukuren nicht zerschlagen. Nicht der Wettkampf steht im Mittelpunkt, sondern ein ganzheitlicher, gesundheitsorientierter Ansatz. Trainiert wird auf eine gelenkschonende Art, zum Beispiel mit Kräftigungs- und Dehnübungen für den ganzen Körper. Das Üben der einzelnen Karatetechniken erfolgt ohne Körperkontakt. Hier ist vor allem Koordinations- und Reaktionsvermögen gefragt. Es werden auch verschiedene Abfolgen mehrerer Karatetechniken geübt, die sogenannten „Katas“. Ähnlich wie beim Tai Chi müssen komplexe Bewegungsabläufe im Gedächtnis behalten werden - dadurch wird das Training zum „Gehirnjogging“. Aber auch einfache Griffe zur Selbstverteidigung stehen auf dem Trainingsprogramm.

Vorkenntnisse sind dazu nicht erforderlich. „Es spielt keine Rolle, in welchem Alter man mit Karate beginnt“, ermutigt Chiumento gerade auch Ältere dazu Karate auszuprobieren.

Anmerkung

Wer mehr über Karate für Senioren erfahren möchte, kann sich beim Aktionstag „Bewegung im Alter“ am 27. April am Infostand des Karatestudios Dan informieren oder bei deren Mitmachangebot selbst einmal ein paar einfache Karatetechniken ausprobieren.

Oder einfach zu einem Schnuppertraining anmelden: Bitte aktivieren Sie JavaScript!, Telefon: 07121 / 69 55 007